Wenn es um Fragen von Selbstfürsorge, Ressourcenaktivierung und Achtsamkeit im Alltag geht, braucht es die Klarheit um soziale und kollektive Setzungen, die in der Verflechtung von persönlichen und individuellen Eigenschaften und biografischen Wegen, welche ebenso auf verinnerlichte Glaubenssätze. Zugängen zu bestimmten Räumen, Sprachgebrauch und sich etwas über den abgesteckten Weg hinaus erlauben zu dürfen, wirken. Ein Wirkung, die manchmal sogar verschweigt und unter den Tisch fallen lässt, dass es so etwas wie „Sozial geprägtes“ gibt und es sich in Menschen als etwas „rein Persönliches“ einschreiben kann, wodurch Gefühle von Schuld, Scham und Angst noch stärker werden.

Beim Hören dieses Features vom SWR 2 haben mich besonders Worte berührt wie „soziale Grammatik“ und „gesellschaftliche Realitäten lesen lernen.“ Daran schließen sich neue Fragen an: Wie kann die eigene Achtsamkeitspraxis daran anknüpfen, um einerseits die gesellschaftlichen Realitäten anzunehmen und andererseits weniger in sich selbst als hemmender Glaubenssatz aufzunehmen? Vielleicht unterstützen hier auch gut Schreibimpulse, die kombiniert mit Farben und Linien und gestalterischen Elementen, etwas aufzeigen können – und sei es, dass ich mir Schreibzeit gönne für die Frage: „Was ist meine soziale Realität, in der ich mich täglich bewege?“

Vielleicht wird auch so fass- und greifbarer, wie wirkt die soziale Realität, aus der ich gewachsen bin, in die Gegenwart? Und möglicherweise schreibt sich eine bestimmte Stimme in den Vordergrund während der Übung: Wie äußert sich eigentlich meine „soziale Grammatik“?

Das was ich immer wieder so richtig richtig großartig an kreativen Schreibimpulsen finde, die kein Ziel verfolgen wollen – oder gar vorab schon den Anspruch aufstellen, große Literatur produzieren zu müssen – Fehler sind willkommen und Fehler können auch als ein Teil von „sozialer Grammatik“ gewürdigt werden. Dabei fällt dann auf: Schreibimpulse, die kein bestimmtes Ziel verfolgen, tragen in sich Achtsamkeitsqualitäten.

Nun viel Freude und neue Erkenntnisse beim Hören des tollen Features über „Klasse und Habitus“:

Hier zum Nachlesen: Klasse und Habitus – Autorinnen und Autoren erzählen vom Milieuwechsel – SWR 2 – 14.11.2021

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