Arbeitshaltung

Was mich prägt(e) ….

Nach Beendigung des Soziologiestudiums war es mir ein Herzenswunsch im sozialen Bereich, mich beruflich engagieren, lernen und entfalten zu wollen. Insbesondere Frauen* und deren Kindern, die in Not geraten waren, darin begleiten und stärken zu dürfen, dass sie wieder mehr Vertrauen und Zutrauen in sich selbst, in ihre (verschütteten) Fähigkeiten und Talente finden können, ist mir bis heute ein großes Anliegen.

In der Begegnung bemühe ich mich stets den sozialen Kontext einzubeziehen, wie auch die eigene privilegierte Position zu hinterfragen. Auseinandersetzungen und Reflexionen zu geschlechtlichen Benachteiligungen, sozialen Ungleichheiten, Rassismus, Homo- und Transphobie in gesellschaftlichen Subsystemen und auch Beratungssettings sind mir nicht fremd. Die eigene feministische Prägung begann durch das ehrenamtlichen Engagement im Frauenzentrum von Halle/Saale, was für einen gewissen Zeitraum mir nicht nur eine berufliche Weiterentwicklung bot, sondern auch ein Rückzugs- und Begegnungsraum war. Später kreuzten queer-feministische Diskurse meinen Weg und im Zuge des Perspektivenwechsels und dem Umzug nach Köln wurden ich mir wieder meine eigenen Wünsche nach Kreativität und Schreiben bewusst. Mittlerweile lebe ich im ländlichen Raum, pendele in die Großstadt und genieße die gegensätzlichen Facetten zwischen Land und Stadt.

Vielfalt und Anders-sein – nicht -gleich – sein – müssen sind wahre Schätze im kleinen Miteinander, wie in größeren sozialen Gefügen. Ich verstehe intellektuell – anders – sein – nicht als ein Konzept der Abweichung von der Norm. Hier schult mich meine soziologische Grundausbildung, die mich immer wieder ermahnt gesellschaftliche (Macht)-Systeme einzubeziehen und es nicht auf die Ebene von Person und Individuum zu reduzieren. Ich begreife es derzeit als einen Prozess von Selbstermächtigung und Aneignung von Räumen, die in willkommener Weise gut tun und Selbstverortung erlauben und befördern. Dabei ist es immer ein wechselseitiges und lebenslanges Lernen, Spüren und Reflektieren, weil wir alle Teil gesellschaftlicher Ordnungssysteme sind.

Ich bin mir sicher, jeder Mensch trägt in sich den eigenen inneren roten Faden als unverwechselbare Stimme einer inneren Selbstführung, die intuitives Wissen als Wegweiser für die individuellen Lebensentscheidungen nutzt. Zudem vertrete ich die Haltung, dass jeder Mensch zum einen auf verschiedene innere Teile zurückgreift und zum anderen mehr als die Summe sein_er Teile ist. Außerdem hat der Mensch die Fähigkeit, sich selbst zu schützen. D.h. scheinbar problematische Verhaltensweisen, spezifische innere Konfliktlagen betrachtet ich aus der Perspektive des „guten Grundes“ und unter Einbeziehung von psychischen Schutzmechanismen, die sich vor Verletzung und Not bewahren wollen, um die eigene Integrität und Würde schützen zu können.

Kreativität und Schreiben können den Kontakt zu sich selbst und zur Umwelt klarer werden lassen, und die Fähigkeiten im Inneren mit sich selbst und im Außen mit anderen verhandeln zu können, weiten und diesen eine widerstandfähige Elastizität verleihen.

Ich verstehe mich als eine temporäre Begleitung in Prozessen von:

  • Empowerment und Stärkung eigener Talente und Selbstwirksamkeit
  • Stärkung von Selbstregulationsfähigkeiten und dem persönlichen Stressmanagement
  • Neu-orientierung und Neu-findung in Veränderungskrisen
  • Verlust und Trauer
  • emotionale Stabilisierung und Förderung der Widerstandskräfte

Im Zentrum steht für mich der Mensch in ganzer Vielfalt und als Expert_in für das eigene innere Verstehen und Handeln.